Beim Blackjack Karten zählen – der ultimative Guide
Noch vor Poker ist Blackjack das meist gespielte Karten-Glücksspiel, das in Casinos online und offline weltweit im Angebot steht. Das Spiel gilt als kultiviert, besitzt eigene Etikette-Regeln und kommt relativ häufig in Filmen vor. Ebenso häufig versuchen die Protagonisten in diesen Filmen, ihrem Glück mittels Kartenzählen auf die Sprünge zu helfen – aber nützt das eigentlich was? Der Wissenschaftsredakteur Volker Budinger gibt in diesem Beitrag einen Überblick über das Spiel und erklärt, was es mit dem Blackjack Karten zählen auf sich hat.
Von Volker Budinger
Inhaltsverzeichnis
Blackjack Basics: Das Spiel und seine Regeln
Ihr interessiert Euch also für Blackjack Karten zählen und möchtet wissen, ob diese Strategie funktioniert. Um Karten zählen beim Blackjack zu verstehen, ist es wichtig, die Grundlagen des Spiels zu kennen. Wenn Du hier schon fit bist, spring einfach mit dem folgenden Link direkt zum Kapitel Blackjack Karten zählen.
Für alle anderen nun also die Basics: An sich ist Blackjack ein einfaches Spiel. Es ist die im 20. Jahrhundert in den USA entstandene Casino-Variante von „17 und Vier“ beziehungsweise dem noch älteren, aus dem 18. Jahrhundert stammenden französischen „Vingt (et) un“. Bis zu sieben Spieler spielen gegen das durch den kartengebenden Dealer vertretene Haus. Ziel ist es, mit zwei oder mehr Karten näher als der Dealer an den Wert 21 zu kommen, ohne 21 zu überbieten.
Gespielt wird mit den vom Poker her bekannten französischen Karten mit 52 Blatt, also den Werten von 2 bis 10, den Bildkarten Bube, Dame, König sowie dem Ass. Zahlen zählen dabei entsprechend ihrer Augen, also die Zwei als zwei Punkte und so weiter. Bildkarten zählen zehn Punkte und das Ass wird entweder als ein Punkt oder als zehn Punkte gewertet. Im Schuh, aus dem die Karte ausgeteilt werden, sind in der Regel sechs Decks a 52 Karten.
Höchste Wertung ist der Blackjack, das ist die Kombination aus Ass und einer Bildkarte oder einer Zehn, was 21 Punkte sind. Auch drei Siebener, Triple Seven, ergeben 21 Punkte, und haben in vielen Casinos besondere Bedeutung bei der Gewinnausschüttung. Natürlich sind auch andere 21er-Kombinationen möglich, zum Beispiel zwei Bildkarten und ein Ass (wobei das Ass nur 1 zählt), oder aber beliebige Zahlenkombinationen wie 7, 5, 4, 3 und 2 – diese Varianten gelten aber nicht als Blackjack und verlieren trotz der 21 Punkte gegen einen „echten“ Blackjack.
Der Spielablauf
Die Spieler platzieren vor Beginn des Spiels ihre Einsätze, dann teilt der Dealer jedem Spieler und sich selbst eine offene Karte aus. Anschließend erhalten nur die Spieler noch eine weitere offene Karte. Im Folgenden kann jeder Spieler reihum im Uhrzeigersinn weitere (offen ausgeteilte) Karten verlangen, was durch Handzeichen mittels Zeigen auf die Karten angedeutet wird. Alternativ kann er angeben, keine weiteren Karten haben zu wollen, indem er mit der Hand über die Karten fächert. Sind alle Spieler bedient, zieht der Croupier seine zweite Karte. Erreicht das Haus so einen Wert von 16 oder weniger, zieht der Dealer eine weitere Karte. Sind es mit der zweiten 17 oder mehr, bleibt er stehen.
Wer über 21 Punkten landet, hat sich überkauft und verliert. Wer am nächsten an 21 Punkten ist, gewinnt seinen Einsatz verdoppelt zurück (1:1), ist es die Bank, haben alle Spieler verloren. Überkauft sich die Bank, gewinnen alle Spieler, die sich nicht selbst überkauft haben. Bei Unentschieden zwischen Dealer und Spieler gibt es keinen Gewinner oder Verlierer.
Wer eine Tripple Seven erspielt, bekommt in vielen Casinos sofort einen Bonus, häufig als zweieinhalbfachen Gewinn des Einsatzes (3:2). Erreicht ein Spieler Black Jack, nicht aber der Croupier, bekommt der Spieler ebenfalls den zweieinhalbfachen Gewinn (3:2). Hat auch der Dealer Black Jack, gibt es Unentschieden. Erreicht nur das Haus Black Jack, verlieren alle Spieler, auch die, die 21 Punkte in anderer Kombination vor sich liegen haben. Mit diesen Regeln lässt es sich bereits hervorragend spielen.
Zusätzliche Regeln
Split (Teilen), Double Down (Verdoppeln) und Insurance (Versicherung) sind noch drei Begriffe, die einem beim Blackjack-Spielen begegnen werden. Split meint dabei Möglichkeit, seine „Hand“, also die vor einem liegenden Karten, zu teilen. Das geht, wenn die beiden ersten Karten gleichwertig sind (gleiche Zahl oder zwei Bilder). Für jede Teilung muss der gleiche Einsatz geleistet werden, es können dann jeweils beliebig viele Karten dazukommen. Werden aber zwei Asse geteilt und kommt eine Zehn oder eine Bildkarte dazu, zählt das dann nicht als Blackjack, sondern als 21 Punkte.
Verdoppeln meint, dass nach Austeilen der zweiten Karte der Einsatz verdoppelt werden kann. Dann gibt es allerdings nur noch eine Karte. Auch nach Split darf verdoppelt werden.
Die Insurance kommt ins Spiel, wenn die erste Karte des Dealers ein Ass ist. In dem Fall darf ein Einsatz auf die Insurance Line gesetzt werden, als Versicherung gegen ein Black Jack des Croupiers. In dem Fall wird der Versicherungs-Einsatz im Verhältnis 2 zu 1 ausbezahlt, ansonsten verfällt die Versicherung. Ferner gibt es in manchen Casinos eigene Varianten der Regeln oder bestimmte Begrenzungen. Beispielsweise kann in manchen Spielbanken darauf gesetzt werden, dass der Dealer sich überkauft.
Dem Glück auf die Sprünge helfen – Blackjack Karten zählen
Mathematisch betrachtet ist Blackjack ein relativ spielerfreundliches Glücksspiel. Der Bankvorteil liegt hier bei nur 0,475 %, wie Baldwin, McDermott et al. erstmals 1956 ermittelten. Dennoch bleibt es natürlich ein Glücksspiel, da die Vorhersage der Reihenfolge von 312 willkürlich gemischten Karten (aus sechs Decks a je 52 Karten) für die meisten Menschen schwierig bis unmöglich ist. Dennoch gibt es beim Blackjack – zumindest früher – eine deutliche mathematische Komponente. Und das ganz im Unterschied etwa zu Roulette oder Slot-Automaten, wo trotz aller möglichen kursierenden „Strategien“ einfach nur der größtmögliche Zufallsfaktor über den Gewinn entscheidet (zu den vermeintlichen Spielautomaten-Tricks und Book of Ra Tricks hatte Slots.Express kürzlich schon ausführliche Analysen veröffentlicht.)
Warum gibt es Blackjack Strategien, die funktionieren?
Warum also gibt es beim Blackjack Strategien, die Erfolg versprechend sind? Die Antwort ergibt sich aus der Spielhistorie. Wird ein Schuh beziehungsweise Kartenschlitten mit insgesamt 312 Karten nämlich nach und nach runtergespielt, die gespielten Karten zur Seite gelegt und erst am Ende des Stoßes wieder neu gemischt, greifen die Mechanismen der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Für die Mathe-Nerds – das entspricht dem Modell des „Ziehens ohne Zurücklegen“. Ganz einfach gesagt lässt sich aus dem Wissen, welche Karten bereits gespielt wurden, ableiten, welche Karten als nächstes wahrscheinlich gespielt werden.
Was nun mindestens nach Taschenrechner und Logarithmuspapier klingt oder der außergewöhnlichen Begabung eines Savants, ist dann doch eigentlich nicht so kompliziert. Zwar liegt der Weltrekord darin, sich die Reihenfolge willkürlich gemischter Karten merken zu können, bei unglaublichen 1.626 Karten (aufgestellt 2016 in Singapur bei den Weltmeisterschaften im Gedächtnissport durch den US-Amerikaner Alexander Mullen), findige Köpfe haben aber weit einfacherer Methoden des Kartenzählens entwickelt, die jeder – auch ohne Inselbegabung – lernen kann.
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In Kategorien denken – die Hi-Lo-Methode
Die wohl einfachste, sehr effektive und vermutlich auch weitverbreitetste Methode nennt sich Hi-Lo-Methode (auch High-Low oder High-Lo).
Wie funktioniert die Hi-Lo Methode beim Blackjack Karten zählen?
Die Methode ist vergleichsweise simpel. Die Karten werden in drei Kategorien eingeteilt: niedrige Karten, das sind die Werte 2,3,4,5 und 6, neutrale Karten, das sind 7,8 und 9, sowie hohe Karten, das sind 10, Bube, Dame, König und Ass. Niedrige Karten bekommen den Zählwert +1 (plus Eins), neutrale den Zählwert 0 und hohe Karten den Zählwert -1 (minus Eins). Werden alle Karten eines Decks so zusammengerechnet, ergibt das als Wert 0.
Nun muss der Spieler, der beim Blackjack Karten zählen will, ab der ersten aus einem gesamten Stoß gespielten Karte für jede gespielte den entsprechenden Wert verrechnen. Würden also etwa eine Zwei, eine Sieben, ein Ass und eine fünf ausgeteilt, rechnet er ausgehend von Null: plus Eins (für die Zwei), Null, minus Eins (das Ass) und plus Eins (für die fünf). Nach diesen vier Karten liegt der Gesamtwert also bei plus Eins.
Nach einigen Runden ergibt sich ein aussagekräftiger Wert. Ist er positiv, bedeutet das, dass das Gleichgewicht zu Gunsten der höheren Karten verschoben ist. Es wurden mehr niedrige Karten bereits gespielt und die Wahrscheinlichkeit, dass nun hohe kommen, ist größer. Ist der Wert negativ, ist das Gegenteil der Fall – wahrscheinlicher kommen nun niedrige Karten zum Ausspielen. Je positiver der Wert, umso besser. Entwickelt hat diese Methode übrigens ein US-Mathematiker im Jahr 1962, der damalige Mathematik-Professor Edward O. Thorp.
Der True Count
Der mit der oben beschriebenen Hi-Lo-Methode ermittelte Wert sollte noch mit dem sogenannten True Count modifiziert werden. Dazu wird der erhaltene Zählwert durch die Anzahl der noch im Schuh liegenden Decks geteilt. Sind also zum Beispiel 104 Karten gespielt, müssen noch vier Decks a 52 Karten übrig sein. Ergibt sich bislang ein Zählwert von etwa plus 8, ist der True Count 8 geteilt durch 4 gleich plus 2. Je mehr Decks gespielt sind, um so aussagekräftiger also der Wert.
Mit viel Routine, viel Konzentration, Geduld und einem geschickten, an das Zählergebnis angepassten Einsatz, lässt sich so der Faktor Glück ein gutes Stück reduzieren – und unter Umständen gibt es sogar ordentliche Gewinne.
Gibt es auch andere Zählmethoden beim Blackjack?
Die Hi-Lo-Methode ist nur eine Variante des Blackjack Karten zählens. Es gibt darüber hinaus weitere, zum Teil feinere Methoden, die ein statistisch genaueres Ergebnis liefern, aber auch komplizierter sind. Bei der KO oder Knockout-Zählung etwa zählt die Sieben nicht als neutrale, sondern als niedrige Karte mit dem Wert plus Eins. Der gesamte Kartenstoß für ein Deck hat damit den Gesamtwert plus Vier.
Bei den Hi-Opt-Methoden handelt es sich um Verfeinerungen der Hi-Lo-Methode. Bei Hi-Opt I zählen die Zweien und Asse Null. Als ausgeglichene Zählung ist der Gesamtwert des Decks Null und es wird ebenfalls mit dem True Count modifiziert. Je positiver dann der Zählwert, umso höher dürfen die Einsätze ausfallen und umgekehrt.
Hi-Opt-II bietet noch größere Näherung, differenziert aber auch viel stärker. Zweien und Dreien erhalten den Wert plus Eins, Vieren und Fünfen plus Zwei, Sechsen und Sieben wiederum plus Eins. Acht und Neun werden mit Null gewertet. Zehn, Bube, Dame und König zählen minus Zwei und das Ass zählt Null. Der Deck-Gesamtwert ist Null und es wird mit True Count modifiziert.
Diese Methoden setzen viel Übung und Konzentrationsvermögen voraus. Weitere Methoden sind beispielsweise sogenannte Sequenzing-Methoden, bei denen Cluster, also feste Abfolgen bzw. Sequenzen von Karten beobachtet werden, die beim Mischen zusammenbleiben.
Wer Karten zählen beim Blackjack erfolgreich einsetzen will, braucht Geduld und volle Konzentration. Quatschen und Alkohol, wie oben im Bild? Besser nicht!
Echte Erfolgsgeschichten – wenn Mathematiker Karten spielen
Edward O. Thorp veröffentlichte 1962 das Buch „Beat the Dealer“, in dem er das Hi-Lo-Modell als erste mathematische Methode für Blackjack vorstellte, die dem Spieler einen Vorteil gegenüber dem Casino erlaubte. Verfeinert stellte er die Methode in der zweiten Ausgabe des Buchs 1966 vor. Damals war er zunächst Dozent am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) und macht dann Karriere als Mathematik-Professor an verschiedenen Universitäten. Sein Wissen über die „Berechenbarkeit des Glücks“ wandte er dann später als Hedgefonds-Manager auf die Finanzmärkte an.
Unter anderem durch die Verfilmung im Blockbuster „21“ im Jahr 2008 bekannt geworden ist die Geschichte des MIT-Blackjack-Teams. Zwischen 1979 und 1993 agierte das MIT-Team und seine Nachfolger erfolgreich und gefürchtet in Casinos in den USA und Kanada. Einer der Gründer leitete 1979 einen offiziellen Lehrgang am MIT, in dem die Hi-Lo-Kartenzählmethode mit auf dem Lehrplan stand. Gemeinsam mit anderen Studenten entstand so das Team, das die Methode dann anwendete. Dabei operierten die Mitglieder des Teams nicht alleine, sondern gemeinsam. So konnte an mehreren Tischen gleichzeitig gezählt und für Ablenkung gesorgt werden, um die Aufmerksamkeit der Croupiers und Sicherheitsleute der Casinos vom aktiven Kartenzähler abzulenken.
Ein weiteres erfolgreiches Team, das seit 1979 und unter Umständen noch bis heute aktiv ist, ist das des Amerikaners Tommy Hyland. Der Profi-Spieler und sein Team erzielten Erfolge in den USA, Asien und Kanada. Bevorzugte Methode war dabei unter anderem das Ass-Sequenzing, mit dem sich beobachten lässt, dass bestimmte Packen von Karten vor und nach einem Ass trotz Mischen zusammenbleiben. Dabei gab es auch regelmäßig Verhaftungen oder zumindest unschöne Begegnungen mit dem Casino-Sicherheitspersonal in den Hinterzimmern der Spielcasinos. Auch einige Anklagen wegen Betruges gab es gegen Hyland und Mitglieder seines Teams, die aber alle mit Freispruch endeten. Was uns zu der Frage bringt:
Darf man das? Ist Kartenzählen legal oder strafbar?
Wer in einem Casino beim Blackjack Karten zählen will, sollte trainieren, das möglichst unauffällig zu tun. Allerdings nicht etwa, weil es Betrug wäre. Karten zählen ist nicht verboten und schon gar nicht strafbar. Intelligente Methoden zu verwenden und seinen Kopf anzustrengen wird nicht mit Gefängnis bestraft – so konnten sich auch der Profi-Spieler Tommy Hyland und sein Team stets aus der Affäre ziehen. Auf den Punkt gebracht bedeutet dies:
ANTWORT: Nein, Karten zählen ist legal -aber…
Beliebt macht man sich beim Karten zählen allerdings nicht – nicht bei den Mitspielern (auch wenn es kein „Falschspiel“ ist, aber man denke nur an das Ende der Ertappten in vielen alten Western-Filmen) – und schon gar nicht bei den Casino-Betreibern.
Blackjack ist eben ein Glücksspiel mit einem leichten Vorteil auf Seiten der Bank – und das Geschäftsmodell von Casinos ist nicht, dass es möglichst viele Gewinner gibt. In der Regel endet das Erwischtwerden in Casinos damit, dass der Ertappte mindestens nachdrücklich gebeten wird, den Tisch zu verlassen oder sogar das Casino. Unter Umständen kann ihm auch Hausverbot erteilt werden. Die Casino-Betreiber haben Hausrecht und dürfen es sich verbitten, das Methoden zu ihrem finanziellen Nachteil verwendet werden. Was nichts daran ändert: Betrug im Sinne des Gesetzes ist das Kartenzählen nicht.
Abwehrmaßnahmen: Was tun die Casinos, um Kartenzählen zu verhindern?
Wenn sich in der Natur schnellere Jäger entwickeln, setzen sich langfristig auch schnellere Beutetiere durch. Das nennt man Co-Evolution – und gleiches gilt hier im Verhältnis von Casino und Spieler. Seit Edward Thorps Buchveröffentlichung 1962 haben Casinos Gegenmaßnahmen entwickelt, um den Spieler-Vorteil durch Karten zählen beim Blackjack wieder zu eliminieren – schließlich wollen die Betreiber Geld verdienen.
Wodurch fällt Karten zählen auf?
Ihr fragt Euch nun vielleicht: Wodurch fällt das Karten zählen beim Blackjack auf? Nun, zum Einen werden Croupiers und Sicherheitsleute heutzutage darauf geschult, einzelne oder im Team agierende Kartenzähler zu enttarnen. Anfänger zählen zum Beispiel häufig unwillkürlich lautlos aber sichtbar mit. Dazu gibt es verräterische Charakteristiken, etwa wenn jemand einen Tisch lange Zeit beobachtet und dann mitten während eines halb gespielten Kartenschlittens als Spieler Platz nimmt. Auch Teams haben oft charakteristisch verteilte Rollen, etwa die des Beobachters, des aktiven Spielers und des Teammitglieds, das dafür zuständig ist, die Security abzulenken. Geschultes Casino-Personal erkennt das – in manchen Casinos sitzen dafür eigene Beobachter an den Monitoren der Überwachungskameras. Es kann auch einen rein beobachtenden zweiten Croupier an jedem Tisch geben oder sogar hochmoderne Computerprogramme, die Verhaltensweisen von Personen am Bildschirm auswerten können.
Um die späte Aussagekraft der Zählsysteme auszuhebeln, ist es in manchen Casinos nicht gestattet, erst einzusteigen, wenn der Schuh bereits ein gutes Stück heruntergespielt ist, sondern nur zu Beginn eines neuen kompletten Kartenschlittens.
Dass heute in der Regel mit der relativ hohen Zahl von sechs Decks, also 312 Karten gespielt wird, ist eine weitere Gegenmaßnahme. Vor 1960 waren häufig weniger, manchmal nur zwei Decks üblich.
Ein ausgeklügeltes Beobachtungstool von Casinos sind Computerprogramme, die ihrerseits die Karten mitzählen. Sie vergleichen dann ihren True Count mit dem Setzmuster der Spieler und kommen so ebenfalls Kartenzählern auf die Schliche.
Überwachung ist übrigens auch ein Faktor, falls jemand versucht, mit entsprechenden Smartphone-Apps, die es gibt, das Kartenzählen technisch zu unterstützen. Dass die Handy-Kamera auffällig unauffällig die ganze Zeit Richtung Karten blickt, fällt ganz bestimmt auf.
Wie die Cutting Card beim Blackjack Karten zählen erschwert
Die Cutting Card ist ebenfalls Standard in vielen Casinos. Dabei wird nicht der gesamte Kartenschlitten heruntergespielt und dann erst neu gemischt, sondern bereits irgendwann mittendrin, wenn eine bestimmte Karte ausgespielt wird, die „Cutting Card“. Damit verliert das Zählen mit dem True Count viel von seinem Wert, da nie der gesamte Schuh gespielt wird, sondern vorher neu gemischt wird.
Was Kartenzählen komplett sinnlos macht ist die Methode, alle Karten wieder einzusammeln und den gesamten Stoß nach jeder Runde neu zu mischen. Dazu besitzen die Kartenschlitten heute häufig ein mechanisches Mischwerk, was bei einer guten Mischeinstellung dann auch das Sequenzing unmöglich macht. Kartenzählen funktioniert also nur noch in einigen Casinos, die man entsprechend auskundschaften sollte.
Funktioniert Kartenzählen im Online-Casino?
Heutzutage muss man sich nicht mehr in den schicken Anzug oder das Kleid zwängen, um Blackjack zu spielen. Das geht auch im schlabbrigen Jogging-Anzug – jedenfalls wenn man in einem der zahlreichen Online-Casinos spielt, die das Kartenspiel im Angebot haben.
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Frage: Kann man online Karten zählen?
Ob es durch online Karten zählen möglich ist, einen Vorteil herauszuschlagen, hängt von einigen Faktoren ab. Wer die virtuelle digitale Version spielt, der braucht mit dem Karten zählen gar nicht anzufangen. In der Regel wird dabei der gesamte Stoß vor jeder Runde neu gemischt. Das reine Computerspiel scheidet daher aus.
Allerdings bieten viele Online-Casinos auch sogenannte Live-Casinos an, in denen reale Dealer echte Karten vor einer Kamera austeilen. Sofern der Kartenschlitten dieses Dealers nicht auch nach jeder Runde mechanisch neu mischt oder zumindest mit einer Cutting Card die Erfolgschancen des Zählens gemindert werden, lässt sich Kartenzählen dabei prinzipiell anwenden. Hier habt Ihr zudem den großen Voteil, dass Ihr Euch an Eurem Rechner problemlos Notizen machen könnt, Taschenrechner oder andere Hilfsmittel benutzen könnt. Und es wird Euch auch kein Rausschmeißer in einer dunklen Seitengasse verprügeln, weil ich einfach nicht erwischt werden könnt.
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Wenn Ihr ein passendes Casino findet, stünden die Chancen also gar nicht mal so schlecht. Aber natürlich wissen auch die Online Casinos über diese Möglichkeit Bescheid und treffen daher in der Regel die oben beschriebenen Abwehrmaßnahmen.
Was spricht dagegen? Warum man Kartenzählen sehr gut können oder sein lassen sollte
Für das Kartenzählen spricht sicherlich, dass es durchaus intelligent ist, sich im Casino einen legalen Vorteil zu verschaffen. Die Methode ist ja rein mathematisch, entspricht den Regeln der Wahrscheinlichkeitsrechnung, ist legal und hat bei den richtigen Voraussetzungen ihre Berechtigung. Die Erfolgsgeschichten des MIT-Blackjack-Teams etwa oder von Tommy Hyland beweisen, dass die verschiedenen Methoden prinzipiell funktionieren.
Es gibt aber auch gute Gründe, das Kartenzählen sein zu lassen. So sind die Chancen, durch Blackjack Kartn zählen „reich“ zu werden, eher gering. Zwar erhöht man mit Hi-Lo etwa die Aussichten, an der richtigen Stelle hohe Einsätze zu machen – Blackjack bleibt aber dennoch ein Glücksspiel und die Wahrscheinlichkeit, zu verlieren, ist nie bei null, sondern höchstens etwas geringer als ohne das Kartenzählen. Arbeitet man im Team, werden die Chancen auch durch die Verteilung des (auch finanziellen) Risikos besser.
Wer nur zum Spaß spielt, dem dürfte die Rechnerei und erzwungene Konzentration auf alle Karten den Spaß dann auch eher verderben.
Wer dennoch sein Glück zu seinen Gunsten verschieben will, muss wirklich gut sein in dem was er tut. Er sollte alle, wirklich alle, Regeln des Blackjack aus dem Effeff beherrschen. Kartenzählen muss ihm zur festen Gewohnheit geworden sein, ohne verräterische Lippen- oder Fingerbewegungen. Das bedarf langen Übens. Im realen Casino kommt dazu noch eine Menge Ablenkung durch Musik, viele andere Menschen, Menschen, die einen ansprechen, während man im Kopf gerade Zahlen addiert und vieles weitere. Wer dann stier auf die Karten blickt verrät sich – und da Karten zählen eher unerwünscht ist, ist der erhoffte Erfolg dann dahin.
Auch die insgesamt erfolgreichen Teams sind häufiger erwischt worden. Wer also nicht dauernd nach einem neuen Casino suchen will, sollte aufs Kartenzählen wohl eher verzichten. Viele Casinos sind heutzutage auch miteinander vernetzt, einige gehören zu großen Betreiber-Ketten. Fotos aus der Überwachungskamera in guter Auflösung von erwischten Kartenzählern werden dann ausgetauscht, so dass das potenzielle Hausverbot nicht nur in einem Casino gelten muss.
Kartenzählen im Kino – Verfilmte und erfundene Spieler-Geschichten zum Anschauen
Blackjack erscheint häufiger in Filmen – und das nicht nur in „Zocker“-Streifen. Kultivierte Menschen im Anzug oder Abendkleid am Blackjack-Tisch sind in Agenten-Streifen a la James Bond und anderen Filmen häufig in Szene gesetzt (unter Umständen spielen die Darsteller dann aber auch Baccarat, was dem Blackjack ähnelt).
Konkret um das Karten zählen beim Blackjack geht es etwa in „21“ aus dem Jahr 2008. Dabei wir die reale Geschichte des MIT-Black-Jack-Team aus dem Jahr 1979 adaptiert. Die Mitglieder dieses Teams verwendeten die Hi-Lo-Methode.
In „Rain Man“ mit Dustin Hoffmann aus dem Jahr 1988 und in „Hangover“ aus dem Jahr 2009 gibt es dagegen jeweils eine Person mit einer (autistischen) Inselbegabung, die tatsächlich und ohne mathematisches System Karten zählen können – was sich nutzen lässt, Einsätze geschickt zu setzen und hohe Gewinne zu erzielen.
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